Wir haben mit Herrn Zantis, einem offen schwulen Lehrer an unserer Schule, über seine Erfahrungen gesprochen. Er fühlt sich heute wohl mit seiner Sexualität, auch wenn er sich früher womöglich für ein heterosexuelles Leben entschieden hätte. Seine Sexualität beeinflusst seinen Berufsalltag häufig – vor allem, weil er auffällt und sich oft besonders behaupten musste. Inzwischen erlebt er aber mehr Akzeptanz.
Von seinen Kolleg:innen fühlt er sich vollständig angenommen. Offen schwul zu leben bedeutet für ihn, ehrlich zu sich selbst sein zu können, ohne sich verstecken zu müssen. Dennoch erlebt er auch heute noch Blicke, Kommentare und Vorurteile. Über seine Sexualität spricht er selten aktiv – meist ist es ohnehin offensichtlich. Es ist ihm aber sehr wichtig, dass alle davon wissen, denn Sichtbarkeit ist für queere Jugendliche entscheidend.
Sein Freundeskreis gibt ihm viel Rückhalt, er fühlt sich dort immer zugehörig. Für ihn bedeutet es, er selbst zu sein, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und authentisch aufzutreten – auch wenn das manchmal Mut erfordert. Er wünscht sich, dass queerfeindliche Vorfälle in der Gesellschaft mehr Entsetzen auslösen, denn sie sollten niemals als normal hingenommen werden.