Jungenschule am Markt

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Im Jahr 1877 begann der Bau der neuen Schule in Mausbach, die schließlich 1880 fertiggestellt wurde.

Sie verfügte über vier Klassenräume, in denen je nach Jahr zwischen zwei und fünf Lehrkräfte unterrichteten.

Die Namen einiger Lehrpersonen sind überliefert: Pelzer, Schläger, Linnartz, Maas und Förster.

Die Klassengrößen waren teils sehr groß. So sind aus dem Jahr 1901 81 Kinder in einem einzigen Raum mit nur 70,75 m² Fläche dokumentiert. Der damalige Hauptlehrer Dr. Pastor beantragte deshalb die Anschaffung von 16 Schulbänken mit jeweils fünf Sitzplätzen.

 

Einige Lehrkräfte übernahmen neben dem Unterricht weitere Aufgaben in der Gemeinde. So war Lehrer Lintert gleichzeitig Küster und Organist, und auch Lehrer Pelzer erhielt eine Erlaubnis für den Küsterdienst. Diese Doppelfunktionen zeigen die enge Verbindung zwischen Schule und Kirchengemeinde.

Die genauen Unterrichtszeiten sind nicht überliefert. Auch ob es Unterschiede zwischen Sommer- und Winterunterricht gab, geht aus den Quellen nicht hervor. Auffällig ist jedoch, dass das Schulgebäude auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter genutzt wurde, unter anderem als Sonderschule. Im Gebäude befanden sich damals auch Dienstwohnungen für Lehrkräfte.

Hinsichtlich der Bezahlung ist dokumentiert, dass ein Lehrer 1887 ein Jahresgehalt von 700 Mark erhielt. Zusätzlich stand ihm eine Dienstwohnung mit Garten zur Verfügung – alternativ konnte er 75 Mark für die Unterkunft bekommen. Im Jahr 1890 sind zudem Gehaltsunterschiede zwischen Lehrerinnen und Lehrern belegt.

 

Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude als Schulgebäude zunächst weitergenutzt und Mitte der 1960er Jahre befand sich in dem Gebäude eine Sonderschule.