Schule in Mausbach vor über 200 Jahren
Schon im Jahr 1805 gab es in Mausbach eine Schule – allerdings nicht in einem richtigen Schulgebäude. Der Unterricht fand in der Wohnung des Küsters Laurentius Schmitz in der Essiger Straße statt. Heute heißt die Straße Dechant-Brock-Straße.

Einen richtigen Schulhof oder Klassenräume gab es damals noch nicht. Wenn gespielt wurde, dann draußen im Garten.
Es kamen nicht immer gleich viele Kinder zum Unterricht. Im Sommer waren es laut einem Bericht aus dem Jahr 1816 „kaum 20“, also ziemlich wenige. Im Winter dagegen kamen 43 Kinder zur Schule. Der Grund: Im Sommer mussten viele Kinder auf dem Feld oder in der Fabrik arbeiten.
Unterricht war jeden Tag – sogar an Sonn- und Feiertagen. Ein Schultag dauerte sechs Stunden: drei Stunden am Vormittag und drei Stunden am Nachmittag. Donnerstags war nachmittags Spieltag, da wurde nicht gelernt. In der Schule lernten die Kinder vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen.
Die Durchsetzung der Schulpflicht war in dieser Zeit nicht einfach. Die Kinder mussten weiterhin auf den Feldern oder in Fabriken arbeiten. Ein Beschwerdebrief aus dem Jahr 1832 beschreibt detailliert wie der Mausbacher Edmund Salmange versucht, seine beiden Söhne von der offiziellen Schulliste streichen zu lassen.

Das Gehalt des Lehrers variierte und war auch abhängig vom Schulgeld, das die Eltern bezahlen mussten. Eine Gehaltsabrechnung des Lehrers Laurentius Schmitz aus dem Jahr 1826 gibt an, dass er 100 Reichsthaler Gehalt ausgezahlt bekommen hat.